Kefir selbst herstellen – einfacher, günstiger & gesünder
Immer mehr Menschen entdecken Kefir als echtes Superfood für die eigene Ernährung. Doch während die Regale im Supermarkt voll von fertigem Kefir sind, lohnt es sich, Kefir lieber selbst herzustellen. Warum? Ganz einfach: Die industriell hergestellten Varianten sind meist pasteurisiert, wodurch ein Großteil der lebendigen Mikroorganismen verloren geht, die den Kefir eigentlich so wertvoll machen. Außerdem ist der selbstgemachte Kefir nicht nur vielfältiger und aktiver, sondern langfristig auch viel günstiger, weil du immer wieder neue Ansätze herstellen kannst. Und das Beste: Die Herstellung ist unkomplizierter, als viele denken!

Was du brauchst: Kefirknöllchen besorgen
Um Kefir selbst herzustellen, brauchst du sogenannte Kefirknöllchen (auch „Kefirpilz“ oder „Kefirgrains“ genannt). Diese lebendigen Kulturen bestehen aus Milchsäurebakterien und Hefen, die den Fermentationsprozess übernehmen.
Die Knöllchen kannst du dir ganz einfach einmalig besorgen:
- Im Internet über spezialisierte Shops
- Von Bekannten oder Freunden, die bereits Kefir herstellen
- Über Tauschbörsen und Gruppen auf Instagram, Facebook oder in speziellen Foren.
Der Vorteil: Hat man einmal gesunde Kefirknöllchen, können sie sich bei guter Pflege immer weiter vermehren – und du hast eine dauerhafte Kefirquelle.
Die richtige Milch für deinen Kefir
Kefir ist erstaunlich anpassungsfähig, wenn es um die Milch geht. Grundsätzlich kannst du ihn sowohl mit tierischer Milch (Rohmilch, pasteurisierte Milch) als auch mit pflanzlichen Milchalternativen herstellen.
Wichtig ist: Die Milch sollte ausreichend Zucker (Kohlenhydrate) enthalten, da sich die Kefirknöllchen von diesem Milchzucker (Laktose) ernähren.
Für pflanzliche Varianten eignen sich vor allem:
- Sojamilch (ungesüßt oder leicht gesüßt)
- Mandelmilch
- Cashewmilch
- und andere Nussdrinks, sofern sie genügend Zucker enthalten.
Ohne Zucker haben die Kefirknöllchen zu wenig „Futter“ und arbeiten nur eingeschränkt
Reichhaltige Milch sorgt für besten Kefir
Besonders gut funktioniert Kefir mit einer reichhaltigen, vollfetten Milch.
Ideal sind:
- Vollfette Kuhmilch (mind. 3,5 % Fett)
- Schafmilch
- Ziegenmilch
Vermeide möglichst Light- oder fettreduzierte Varianten. Fett liefert nicht nur Geschmack, sondern sorgt auch für die cremige, leicht dickliche Konsistenz, die Kefir so besonders macht.
Bei pflanzlicher Milch solltest du idealerweise selbst gemachte Varianten verwenden:
➡️ 100–150 g Nüsse auf 1 Liter Wasser ergeben eine schöne, gehaltvolle Milch, die deine Kefirknöllchen gut versorgen kann.
Fertig gekaufte Pflanzendrinks sind oft zu dünn oder enthalten Zusätze, die den Fermentationsprozess stören können.
Vorsicht bei dauerhaft veganer Kefir-Herstellung
Auch wenn Kefirknöllchen erstaunlich anpassungsfähig sind:
Dauerhaft nur mit pflanzlicher Milch gefüttert, verkümmern sie auf Dauer.
Sie verlieren ihre typische pralle Struktur, werden kleiner, „stauben“ ab und verlieren nach und nach ihre Fermentationskraft.
Pflanzliche Milch kann also gut für einzelne Fermentationsansätze genutzt werden, sollte aber regelmäßig wieder mit klassischer Milch regeneriert werden. Nur so bleiben die Kulturen langfristig gesund, aktiv und kräftig.
Mit ein wenig Pflege hast du also deine eigene kleine Kefir-Produktion zu Hause, die dich täglich mit frischem, lebendigem und wertvollem Kefir versorgt – ganz ohne Zusatzstoffe und immer mit vollem Geschmack. 🥛✨
Zutaten
- 500 ml Milch nach Wahl
- 1–2 EL Kefirknöllchen
Zubereitungsanleitung
- Gib deine Kefirknöllchen in ein Glas und füge deine Milch hinzu.
- Jetzt kannst du (falls vorhanden) den Deckel drauflegen oder ein Tuch mit einem Gummi drüber befestigen.
- Der Kefir kommt nun auf die Fensterbank oder an einen anderen warmen Ort in deinem Zuhause (idealerweise 20–24 Grad). Hier lässt du die Milch stehen, bis sie nach ca. 24–48 Stunden fermentiert ist.
- Ob der Kefir fertig ist, erkennst du an der veränderten, dicklichen Konsistenz und des leicht säuerlichen Geruchs und Geschmacks des Kefirs.
- Den Kefir nun Abfüllen und luftdicht verschließen und so 7–10 Tage im Kühlschrank lagern.
- Achtung! Die Kefirknöllchen jetzt mit etwas Milch in einem Schraubglas in den Kühlschrank stellen. Auch hier findet ein Fermentationsprozess statt und nach ca. 10–14 Tagen hat sich die Milch in Kefir verwandelt. Deshalb die Knötchen immer wieder pflegen und mit frischer Milch versorgen und den fertigen Kefir verwenden, bevor er zu sauer zum trinken wird.
0 Kommentare