Hefe selbst herzustellen ist super einfach & funktioniert hervorragend.
Aber warum Hefe eigentlich selbst herstellen?
Wusstest du, dass herkömmliche Hefe, besonders dann wenn sie nicht Bio ist, oft chemisch hergestellt wird? Hier wird mit einem wildem Ferment – dem Hefewasser gearbeitet. Durch Fermentation bilden sich natürliche Hefebakterien, die wunderbar als Backtriebmittel und somit als Hefeersatz funktionieren. Daher lohnt es sich, mit wenigen Schritten & simplen Zutaten seine eigene Hefe selbst herzustellen. Aus Wasser, Zucker/Honig und mit Trockenfrüchten. Die wilden Hefebakterien sorgen dafür, dass dein Teig wunderbar aufgeht – und das ganz ohne künstliche Zusätze. Der Geschmack wird sogar oft noch besser.
Wie ersetzt man nun aber die Hefe in seinem Teig mit dem Hefewasser?
Ganz einfach, die im Rezept angegebene Wassermenge wird durch Hefewasser ersetzt. Mit steigender Erfahrung mit dem Thema Hefewasser könnt ihr auch eine deutlich geringere Menge an Hefewasser verwenden. Auch bei süßen Teigen kann das Hefewasser verwendet werden, hierzu einfach die Hälfte der Flüssigkeit durch das Hefewasser ersetzten.

& wie lange brauchen die Teige zum fermentieren?
Ich habe nun einige Wochen experimentiert und kann sagen, dass die Mindestgehzeit ca. 4–5 Stunden beträgt. Ich bin ein Fan von langer Teigführung und habe meinen immer über Nacht gehen lassen. Der Teig hatte somit oft 12–16 Stunden Zeit zum fermentieren, somit merkte ich auch, dass ich bei dieser langen Gehzeit die Menge des Hefewassers deutlich reduzieren kann. Meine Ergebnisse, egal ob deftig oder süß, waren immer grandios!
Haltbarkeit & Aufbewahrung
Selbstgemachtes Hefewasser kann, wenn es richtig gelagert wird, sehr lange haltbar sein. Wie ein Sauerteig kann das Ferment im Kühlschrank oder auf der Fensterback gelagert werden und sollte jede Woche gefüttert werden, damit die Mikroben toben können.
& wie pflege ich mein Hefewasser nun richtig?
Nicht nur die Aufbewahrung eures Hefewassers ist wichtig, sondern auch die richtige Pflege. Mit ein paar Tipps bleibt es aktiv, frisch und jederzeit einsatzbereit für eure Backrezepte.
- Tägliches Schütteln: Etwa 1–2 Mal täglich solltet ihr euer Hefewasser gut durchschütteln, sodass sich die Hefekulturen gut verteilen können. Zusätzlich vermeidet ihr dadurch Schimmelbildung.
- Druck ablassen: Öffnet nach dem Schütteln den Deckel kurz, damit überschüssige Gase entweichen können.
- Regelmäßiges füttern: Nachdem du eine Portion entnommen hast, solltest du die gleiche Menge mit frischem Wasser wieder auffüllen. Füge 1–2 frische Trockenfrüchte oder etwas Honig hinzu um die Hefekulturen aktiv zu halten.
Zutaten
- 1 Liter Wasser am besten gefiltert & ohne Chlor
- 50 g Zucker oder Honig
- 2 Datteln
- 1 saubere Glasflasche mit Deckel
Zubereitungsanleitung
- Das Wasser in die saubere Glasflasche füllen.
- Füge nun entweder den Zucker oder den Honig hinzu & verrühre das Ganze solange bis eine klare Sicht zu erkennen ist.
- Die 2 Datteln ebenfalls in die Glasflasche geben – sie enthalten natürliche Hefen, die für die Fermentation sorgen.
- Die Glasflasche nun verschließen und an einen warmen Ort stellen. Hierfür eignet sich prima die Fensterbank (ca. 22–28°C)
- Täglich 1–2 Mal gut schütteln & 8 Tage ruhen lassen. Sobald leichte Bläschen sichtbar sind & der Geruch leicht säuerlich, zeigt es, dass es aktiv ist und verwendet werden kann.
- Vor der Nutzung die Trockenfrüchte herausnehmen.Viel Spaß beim ausprobierern.
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