schwar­zer Brei aus selbst­ge­mach­tem Mus­mehl

von | Juni 25, 2025 | herzhafte Rezepte | 0 Kommentare

schwar­zer Brei aus selbst­ge­mach­tem Mus­mehl

Es gibt Rezep­te, die tra­gen eine gan­ze Fami­li­en­ge­schich­te in sich. Die­ses hier ist so eines – ein ech­tes Her­zens­re­zept. Mein Opa hat es schon als Kind geges­sen, in einer Zeit, in der es nicht viel gab. Und auch wenn es frü­her ein soge­nann­tes „Arme-Leu­te-Essen“ war, koche ich es heu­te noch regel­mä­ßig für mei­ne Fami­lie. Es erin­nert mich an mei­ne Groß­el­tern, an das, was wirk­lich zählt – und das Schöns­te ist: Selbst mei­ne Kin­der lie­ben es. Ein ein­fa­ches, war­mes Essen mit gerös­te­tem Getrei­de, Milch, But­ter und einem Eigelb – mehr braucht es manch­mal nicht.

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Für mei­nen Groß­va­ter war die­ser Brei ein All­tags­es­sen – ein­fach, näh­rend und wär­mend. Damals wur­de das Mus­mehl mit Was­ser auf­ge­kocht, weil es schlicht­weg nicht mehr gab. Das klei­ne Stück­chen But­ter, das am Ende oben­auf kam, war das High­light – ein win­zi­ger Luxus in schwie­ri­gen Zei­ten. Mei­ne Groß­mutter hat das Rezept spä­ter ein wenig ange­passt. „So arm sind wir ja heut nim­mer“, sag­te sie immer, wenn sie das Mus­mehl nicht mit Was­ser, son­dern mit Milch koch­te. Am Schluss gab sie noch ein Eigelb hin­ein – für den Geschmack, für die Kraft, und viel­leicht auch ein biss­chen aus Lie­be. Das Stück­chen But­ter aber, das durf­te nie­mals feh­len.

Was ist Mus­mehl eigent­lich?

Mus­mehl ist im Grun­de nichts ande­res als gerös­te­tes und anschlie­ßend fein gemah­le­nes Getrei­de. Tra­di­tio­nell wur­de dafür Nackt­gers­te ver­wen­det – ein beson­ders ursprüng­li­ches, leicht ver­dau­li­ches Getrei­de, das sich gut rös­ten lässt. Doch man kann auch ande­re Sor­ten neh­men: Din­kel, Hafer oder Ein­korn eig­nen sich beson­ders gut, wenn man dar­aus einen süßen Brei kochen möch­te. Für die­sen Zweck wür­de ich Rog­gen eher nicht emp­feh­len, da er zu kräf­tig und herb im Geschmack ist. Die Her­stel­lung ist ganz ein­fach: Das gan­ze Korn wird in einer Pfan­ne oder im Ofen gleich­mä­ßig ange­rös­tet, bis es fein duf­tet und leicht bräun­lich wird. Danach wird es frisch gemah­len – idea­ler­wei­se direkt vor der Ver­wen­dung. Das Ergeb­nis ist ein aro­ma­ti­sches Mehl mit nussi­gem Geschmack, das sich wun­der­bar als Grund­la­ge für Breie oder Sup­pen eig­net.

Mus­mehl sel­ber machen – so geht’s

Mus­mehl lässt sich ganz ein­fach selbst her­stel­len – und der Unter­schied zu gekauf­tem ist wirk­lich enorm. Zuerst wählt man das Getrei­de aus, wäscht es nicht, son­dern gibt es direkt tro­cken auf ein Back­blech. Bei 150 Grad wird es im Ofen gerös­tet, und zwar für etwa andert­halb bis zwei Stun­den. Je län­ger es im Ofen bleibt, des­to inten­si­ver wird der Geschmack – hier kann man ganz indi­vi­du­ell ent­schei­den, wie kräf­tig das Mus­mehl am Ende sein soll. Ich per­sön­lich mag es, wenn das Korn gold­braun ist und nussig duf­tet – aber nicht zu dun­kel. Gekauf­tes Mus­mehl ist mir meist viel zu stark gerös­tet. Es über­deckt den eigent­li­chen Geschmack des Getrei­des, wirkt oft ver­brannt und ver­liert dadurch sei­ne fei­nen, ursprüng­li­chen Aro­men. Wenn man es selbst macht, kann man genau die­se Aro­men her­aus­ar­bei­ten – mild, mal­zig, nussig – und jedes Getrei­de bringt dabei sei­nen ganz eige­nen Cha­rak­ter mit.

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schwar­zer Brei aus selbst­ge­mach­tem Mus­mehl

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2 Por­tio­nen

Zuta­ten

  • 120 g Mus­mehl
  • 250 ml Milch oder Alter­na­ti­ve
  • 1–2 TL Honig
  • ½ TL Zimt
  • 1 Stück Eigelb oder zwei Wach­tel­ei­er
  • 15 g But­ter
  • 150 g Joghurt
  • 100 g Früch­te z. B Bee­ren, Zwetsch­gen oder Äpfel

Zube­rei­tungs­an­lei­tung

  • Die Milch in einen Topf geben und erwär­men. Wenn die Milch anfängt zu damp­fen und kurz vor dem kochen steht, dann kann das Mus­mehl ein­ge­rührt wer­den.
  • Der Brei darf nun auf nied­ri­ger Flam­me für ca. 5 Minu­ten kochen. Danach soll­te er ein­ge­dickt sein, die Kon­sis­tenz aller­dings trotz­dem noch etwas flüs­sig und nicht stich­fest.
  • Bevor der Brei jetzt in Glä­ser gefüllt wird, wird noch der Zimt und der Honig ein­ge­rührt, sowie das Eigelb. Der fer­ti­ge Brei kann nun in belie­bi­ge Förm­chen oder Tel­ler abge­füllt wer­den.
  • Auf den noch hei­ßen Brei kommt das Stück­chen But­ter, die­ses las­sen wir voll­stän­dig schmel­zen, bevor wir den Joghurt und die fri­schen Früch­te drauf­ge­ben. Guten Appe­tit!
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Verfasst von: essalavanessa

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