Hollerküchle – ein Familienrezept, der Ur-Großmutter meines Mannes
Manche Rezepte tragen Geschichten in sich – und genau so ist es bei diesen Holunderküchle. Das Rezept stammt von der Urgroßmutter meines Mannes. Seit Generationen wird es in der Familie weitergegeben, jedes Jahr aufs Neue. Und ich freue mich, diese Tradition heute fortführen zu dürfen. Einmal im Jahr, wenn der Holunder blüht, lade ich alle ein, um gemeinsam diese kleinen, knusprigen Blütenküchlein zu genießen. Es ist nicht nur ein wunderbares Ritual, sondern auch eine kleine Hommage an die Menschen, die uns diese Rezepte hinterlassen haben.

Holunder – eine ganz besondere Pflanze
Der Holunder ist viel mehr als nur eine hübsche Blüte am Wegesrand. Seit Jahrhunderten gilt er als Heilpflanze und „Schutzbaum des Hauses“. Seine zarten weißen Blütendolden öffnen sich meist im späten Frühling und verströmen einen fein-blumigen, fast zitronigen Duft, der auch den Geschmack der Holunderküchle prägt. Beim Frittieren entfalten die Blüten ein leicht nussiges Aroma, gepaart mit einem Hauch von Vanille und Honig. Ein Geschmack, der unverwechselbar und nur für kurze Zeit im Jahr erlebbar ist.
Wo man Holunder findet – und wie man ihn richtig pflückt
Holunder wächst bei uns fast überall: an Waldrändern, Feldwegen, Böschungen oder sogar in vielen Gärten. Wichtig ist: Nur an unbelasteten Orten pflücken, fernab von Straßen oder gespritzten Feldern.
Beim Ernten gilt: Nicht waschen! Holunderblüten sind sehr empfindlich. Das Aroma sitzt in den feinen Blütenstaubpartikeln, die beim Waschen verloren gehen würden. Deshalb einfach nur vorsichtig ausschütteln, um kleine Insekten zu entfernen. Dann sind die Dolden bereit für den Teig – und der Duft bleibt erhalten.


Zutaten
- 12 Stiele Holunder frisch gepflückt
- 2 Stück Eier
- 1 EL Honig
- 225 g Mehl Dinkelvollkorn
- 200 ml Milch oder Alternative
- 50 ml Sprudelwasser optional
Quarkcreme
- 250 g Quark vollfettstufe
- 1 EL Honig
- ¼ TL Vanillepulver
- 1 EL Zitronensaft frisch gepresst
Zubereitungsanleitung
- Für dieses Rezept brauchen wir zunächst frischen Holunder. Dieser sollte nicht zu lange gelagert werden, da er schnell seine Blüten verliert und hängen lässt. Den Holunder gut ausschütteln und beiseite legen dass eventuell vorhandene Krabbeltiere flüchten können.
- Jetzt aus den Eiern, dem Mehl, der Milch, etwas Honig und dem Sprudel einen Teig anrühren und diesen noch kurz 5 Minuten quellen lassen.
- Nun die Holunderblüten in den Teig tunken, bis jede Blüte mit dem Teig ummantelt ist.
- Anschließend Fett in einer Pfanne erhitzen, hierzu eignet sich Ghee, Butter oder Kokosöl und die Hollerküchle darin platzieren. Jetzt werden die Stiele abgeschnitten und die Küchle werden von beiden Seiten Goldbraun gebraten.
- Zuletzt die Quarkcreme anrühren und zusammen servieren. Guten Appetit.
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