Schwarzwälder Kirschtorte trifft Tiramisu – ein Verbrechen? Vielleicht. Aber ein richtig leckeres.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob das, was ich da gemacht habe, juristisch noch als Nachtisch oder schon als kulinarisches Verbrechen gilt. Ich habe Schwarzwälder Kirschtorte genommen, sie mit Tiramisu fusioniert – und das Ganze dann auch noch ohne Kaffee und ohne Alkohol serviert. Klingt nach einem Affront für Puristen… schmeckt aber verboten gut. Und ganz ehrlich: mein Mann mag klassisches Tiramisu einfach nicht. Wegen dem Kaffee. Unverständlich, ich weiß – aber hey, was macht man nicht alles aus Liebe. Also lasse ich mir immer wieder neue Varianten einfallen – fruchtig, schokoladig, cremig. Und diese Version? Ist bis jetzt die Beste.

Ein Schoko-Biskuit zum Verlieben – mit Datteln gesüßt und 100 % Vollkorn
Die Basis für mein Tiramisu ist ein fluffiger, dattelgesüßter Schoko-Biskuit aus frisch gemahlenem Vollkornmehl. Klingt erstmal gesund. Schmeckt aber wie Kindheitserinnerung in besser. Die Datteln bringen eine natürliche Süße mit, die perfekt mit dem Kakao harmoniert. Und weil ich keine halben Sachen mache, habe ich dieses Rezept komplett selbst entwickelt. Der Teig ist weich, elastisch, aber nicht matschig. Und das Beste: Er funktioniert nicht nur als Tiramisu-Boden, sondern ist auch eine richtig gute Basis für Schichttorten. Ich liebe es, wenn ein Rezept mehr kann als es vorgibt.
Fruchtige Tränke mit Kirschsaft – optional mit einem Hauch Kirschwasser
Die Böden habe ich mit dem Saft von Sauerkirschen getränkt – genauer gesagt: Sauerkirschen im eigenen Saft aus dem Bioladen. Ohne Zuckerzusatz, ohne komisches Zeug, einfach nur Frucht pur. So zieht die Kirschfrische schön in den Biskuit ein, ohne dass das Ganze zu süß wird. Und weil Kinder mitessen und ich mein Tiramisu alkoholfrei halten wollte, habe ich auf Kirschwasser verzichtet. Wer aber Lust auf den typisch Schwarzwälder Kick hat, kann natürlich ein Schlückchen davon in den Saft mischen. Der Geschmack ist dann noch etwas „erwachsener“ – aber auch die alkoholfreie Version bringt richtig viel Tiefe.

Lagerung? Wie bei jeder Liebe – mit etwas Geduld wird’s nur besser
Mein Tipp: Das Tiramisu unbedingt am Vortag zubereiten und dann im Kühlschrank durchziehen lassen. Mindestens zwölf Stunden, gern aber auch länger. Die Biskuitböden saugen sich voll, die Mascarpone-Creme wird kompakter, die Aromen verbinden sich. Und ja, man möchte sich am liebsten gleich mit der Auflaufform aufs Sofa zurückziehen. Im Kühlschrank hält das Tiramisu übrigens locker zwei bis drei Tage – theoretisch. Praktisch ist es bei uns nach 24 Stunden verschwunden.
Zutaten
- 6 Stück Eier Größe M
- 90 g Dattelzucker oder Alternative
- 3 EL Milch
- 125 g gesiebtes Vollkornmehl
- 50 g Kakaopulver ungesüßt
- 1 pr Salz
Creme
- 5 Stück Eier frisch
- 500 g Mascarpone
- 200 g Honig Sommertracht
- 100 ml Sahne optional
Außerdem
- 250 g Sauerkirschen
- 100 ml Kirschsaft von den Kirschen
- 1 EL Kirschwasser optional
- 1 EL Kakao zum Bestreuen
- 20 g Zartbitterschokolade gerieben
Zubereitungsanleitung
- Zuerst bereiten wir den Biskuitboden vor, dieser muss nämlich auskühlen und braucht somit am längsten. Wir Schlagen das Eiweiß mit einer Prise Salz auf und stelle es beiseite. Jetzt wird das Eigelb mit dem Dattelzucker ca. 10 Minuten schaumig geschlagen. Nun kommt das gesiebte Vollkornmehl, die Milch und der Kakao hinzu und alles wird zu einer zähflüssigen Masse verrührt. Zuletzt wird das Eiweiß vorsichtig untergehoben und die Masse kommt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Wir backen den Boden bei 175 Grad Ober-/ Unterhitze für ca. 15–20 Minuten und lassen ihn dann abkühlen.
- In der Zwischenzeit kann die Creme zubereitet werden. Die Eier werden getrennt, dass Eiweiß wird mit einer Prise Salz steif geschlagen und beiseite gestellt. Das Eigelb wird mit dem Honig schaumig geschlagen, dann kommt die Mascarpone hinzu und alles wird gut verrührt. Anschließend wird das steifgeschlagene Eiweiß untergehoben. Die Masse sollte nicht zu fest sein, sondern schön cremig. Sollte das nicht der Fall sein, kann etwas Sahne eingearbeitet werden. (ausnahmsweise) 😉
- Nun wird der Biskuit in feine Streifen geschnitten und eine erste Schicht wird in einer Auflaufform platziert (22x36cm). Nun werden die Biskuits mit ein paar Löffeln von dem Kirschsaft getränkt. Der Kirschsaft kann optional davor mit etwas Kirschwasser verfeinert werden. Danach kommt die Hälfte der Creme darüber und auch die Kirschen werden auf der Creme verteilt.
- Nun platzieren wir eine weitere Schicht Biskuit auf der Creme, tränken diese wieder mit unserem Kirschsaft und geben zuletzt den zweiten Teil der Creme darüber. Die Creme verteilen wir gut und sieben nun Kakao über das Tiramisu. Ich habe mit einer Reibe noch etwas Zartbitterschokolade darüber gerieben und mit ein paar frischen Süßkirschen dekoriert.
- Das Tiramisu kommt nun für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank, damit alles durchziehen kann. Am besten bereitet ihr das Schwarzwälder-Kirsch Tiramisu schon einen Tag vor dem Verzehr vor. Viel Freude beim ausprobieren und guten Appetit!
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