Manche Rezepte sind mehr als nur Gerichte – sie sind Erinnerungen, Schätze aus der Kindheit, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Meine Oma stammte aus dem Egerland, einer Region, die heute größtenteils in Tschechien liegt, und brachte viele ihrer Rezepte mit, die für mich heute ein Stück Heimat bedeuten. Einige davon möchte ich hier auf meinem Blog mit euch teilen – so wie diese Powidlknödel, die für mich zu den ganz besonderen Klassikern der egerländischen Küche gehören.

Die egerländische Küche ist geprägt von Einfachheit und Raffinesse zugleich. Sie trägt die Einflüsse ihrer Nachbarländer in sich: aus Böhmen kamen die Knödel- und Mehlspeisen-Traditionen, aus Bayern die kräftigen, herzhaften Gerichte, und aus Österreich die Liebe zu süßen Mehlspeisen. Povidlknödel sind dabei ein Paradebeispiel: Sie verbinden die Bodenständigkeit der Knödelküche mit der fruchtigen Süße eines selbstgekochten Zwetschgenmus. Im Egerland galten sie nicht nur als Dessert, sondern wurden oft auch als sättigende Hauptmahlzeit gegessen – ein Gericht, das Gemütlichkeit und Fülle schenkt.
Das Herzstück dieser Knödel ist das Powidl, also ein eingekochtes Zwetschgenmus, das ohne zusätzlichen Zucker zubereitet wird. Durch das lange Einkochen entsteht ein intensives, fast karamelliges Aroma, das unverwechselbar ist. Früher wurde es im Herbst in großen Mengen eingekocht, damit man den ganzen Winter über einen Vorrat hatte. Wenn du wissen möchtest, wie man dieses Powidl ganz einfach selbst herstellen kann, findest du dazu einen eigenen Blogartikel auf meiner Seite – dort erkläre ich Schritt für Schritt, wie du mit etwas Geduld und reifen Zwetschgen ein richtig traditionelles Powidl kochen kannst




Zutaten
Hefeteig
- 500 g Vollkornmehl
- 15 g frische Hefe
- 250 ml Milch o. Alternative
- 1 pr. Salz
- 60 g Honig o. Alternative
- 50 g Butter o. Kokosöl
Füllung
- 500 g Pflaumenmus
zum Servieren
- 50 g Butter
- 50 g Walnüsse oder Mohn
Zubereitungsanleitung
Hefeteig vorbereiten
- Wir erwärmen die Milch und geben unseren Honig und die Hefe hinein. Diese Masse lassen wir ca. 10 Minuten stehen, bis wir unser Mehl und das Salz in eine Schüssel gegeben haben. Anschließend kommt die Hefemilch zu dem Mehl und alles wird zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet.
- Zuletzt wird noch etwas flüssige Butter untergeknetet und der Teig wird abgedeckt gehen gelassen für ca. 1 – 2 Stunden.
- Nun heizen wir den Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vor und teilen unseren Hefeteig in acht gleiche teile. Die einzelnen Teiglinge werden flach gedrückt, bis sie ca. so groß sind wie eure Handfläche.
Knödel formen
- Jetzt kommen 1–2 EL Powidl in den Teigling und dann wird er verschlossen. Dazu wird der Teig immer an den Rändern hochgezogen , damit kein Zwetschgenmus ausläuft.
- Die Knödel sollten gut verschlossen sein, nirgends sollte etwas von der Zwetschgenfüllung herauslaufen. Die Knödel kommen so in eine gefettete Auflaufform und werden mit etwas flüssiger Butter bestrichen.
Backen & servieren
- Die Knödel werden nun für 25–30 Minuten bei 180 Grad Ober/- Unterhitze im Ofen gebacken. Danach werden sie mit etwas geschmolzener Butter, Walnüssen und/ oder Mohn serviert. Guten Appetit!
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