Sau­er­kraut sel­ber machen – eines der ältes­ten Fer­men­te der Welt

von | Aug. 20, 2025 | herzhafte Rezepte | 0 Kommentare

Sau­er­kraut sel­ber machen – eines der ältes­ten Fer­men­te der Welt


Wir leben in einer Zeit, in der wir vie­le ein­fa­che Din­ge des All­tags nicht mehr selbst her­stel­len, obwohl sie einst selbst­ver­ständ­lich waren. Ein wun­der­ba­res Bei­spiel dafür ist Sau­er­kraut. Frü­her stand in fast jedem Haus­halt ein Kraut­fass, in dem der Kohl ver­go­ren wur­de – in Deutsch­land genau­so wie in Ost­eu­ro­pa, ja sogar in Indi­en gibt es Vari­an­ten von milch­sau­er ver­go­re­nem Kohl. 

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Sau­er­kraut ist nicht nur eine genia­le Metho­de, um Weiß­kohl halt­bar zu machen, son­dern auch ein ech­tes pro­bio­ti­sches Lebens­mit­tel. Wäh­rend des Gär­pro­zes­ses ent­ste­hen wert­vol­le Milch­säu­re­bak­te­ri­en, die unse­re Darm­flo­ra unter­stüt­zen und so das Immun­sys­tem stär­ken kön­nen. Wer sein Kraut selbst ansetzt, pro­fi­tiert außer­dem davon, dass es nicht pas­teu­ri­siert ist – im Gegen­satz zu den meis­ten gekauf­ten Vari­an­ten – und damit die leben­di­gen Mikro­or­ga­nis­men erhal­ten blei­ben. Ich esse mein Sau­er­kraut des­halb am liebs­ten roh und kalt zu ver­schie­de­nen Spei­sen, um genau die­se Wir­kung zu nut­zen. Zudem gehört Sau­er­kraut zu den ein­fachs­ten Fer­men­ten über­haupt – es braucht kaum Zuta­ten, nur etwas Zeit und Geduld.

Damit das selbst­ge­mach­te Kraut auch wirk­lich köst­lich und bekömm­lich wird, spielt die Aus­wahl des Kohls eine wich­ti­ge Rol­le. Am bes­ten eig­net sich ein fri­scher, kna­cki­ger Weiß­kohl in Bio­qua­li­tät, mög­lichst aus der Regi­on. So stel­len wir sicher, dass der Kohl unbe­las­tet ist und gleich­zei­tig die natür­li­chen Mikro­or­ga­nis­men auf den Blät­tern erhal­ten blei­ben, die für die Fer­men­ta­ti­on not­wen­dig sind. Der Kohl wird zunächst von den äuße­ren Blät­tern befreit, dann hal­biert und vom har­ten Strunk befreit. Danach wird er in fei­ne Strei­fen geschnit­ten – je dün­ner, des­to bes­ser, denn so kann das Salz gleich­mä­ßig ein­zie­hen und der Gär­pro­zess opti­mal ablau­fen.

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Wie lan­ge das Kraut gärt, hängt von dei­nem per­sön­li­chen Geschmack ab. Mein aktu­el­les Sau­er­kraut habe ich rund 14 Tage fer­men­tie­ren las­sen – so ist es noch jung, mild und frisch im Aro­ma. Wer es kräf­ti­ger und inten­si­ver möch­te, kann es jedoch deut­lich län­ger im Gär­topf las­sen. Tra­di­tio­nell wird Sau­er­kraut oft bis zu zwei Mona­te fer­men­tiert, wodurch es ein viel kräf­ti­ge­res, sau­re­res Aro­ma ent­wi­ckelt und beson­ders gut halt­bar wird. So kann man es sich über den gesam­ten Win­ter hin­weg schme­cken las­sen. Ob jung und mild oder kräf­tig und durch­ge­reift – Sau­er­kraut zu fer­men­tie­ren ist ein klei­nes Küchen­ex­pe­ri­ment mit gro­ßem Nut­zen für unse­re Darm­ge­sund­heit.

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Sau­er­kraut sel­ber machen – eines der ältes­ten Fer­men­te der Welt

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Zuta­ten

  • 1 Stück Weiß­kohl ca. 1,2 – 1,5 kg
  • 15 g Salz

Zube­rei­tungs­an­lei­tung

Weiß­kohl vor­be­rei­ten

  • Wir neh­men unse­ren Kohl und ent­fer­nen die ers­ten zwei Blät­ter, nun wird er gevier­telt und der Strunk wird her­aus­ge­trennt.
  • Der Kohl­vier­tel wer­den in fei­ne Strei­fen geschnit­ten, je dün­ner des­to bes­ser.

Sal­zen

  • Wir geben den Weiß­kohl in eine gro­ße Scha­le und fügen unse­re 15g Salz dazu. Jetzt wird der Kohl ca. 5 Minu­ten mas­siert, bis schon etwas Saft aus­tritt.
  • Nach ca. 5 Minu­ten kne­ten, soll­te unser Kohl deut­lich wei­cher sein und Was­ser gezo­gen haben. Ich las­se die Scha­le jetzt noch 10 Minu­ten ste­hen, bevor ich den Kohl abfül­le.

Fer­men­tie­ren

  • Der Kohl kommt nun in ein Bügel­glas oder eines mit einem Fer­men­ta­ti­ons­de­ckel, so mache ich es am liebs­ten. Das Glas fül­len und immer wie­der den Kohl mit einem Löf­fel her­un­ter­drü­cken, damit alles kom­pakt ist. Die Lake eben­falls hin­zu­ge­ben und mit einem Gewicht beschwe­ren.
  • Der Deckel wird jetzt ver­schlos­sen und das Sau­er­kraut darf min­des­tens 10 Tage bis zu einem Monat fer­men­tie­ren.
  • Anschlie­ßend könnt ihr euer Sau­er­kraut ver­wen­den, ich per­sön­lich erhit­ze es nicht, um die wert­vol­len Bak­te­ri­en nicht zu zer­stö­ren. Guten Appe­tit!
Hast Du mein Rezept aus­pro­biert?Mar­kie­re mich mit @essalavanessa wenn Du es mir zei­gen möch­test.

Verfasst von: essalavanessa

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