Kwa­she­ni Owot­schi – fer­men­tier­te Zwie­beln aus der Ukrai­ne

von | Aug. 12, 2025 | herzhafte Rezepte | 0 Kommentare

Kwa­she­ni Owot­schi – fer­men­tier­te Zwie­beln aus der Ukrai­ne


Wer Zwie­beln bis­her nur roh, gebra­ten oder klas­sisch ein­ge­legt kennt, wird von Kwa­she­ni Owot­schi über­rascht sein. Die­se tra­di­tio­nel­le Art der Zube­rei­tung eröff­net völ­lig neue Geschmacks­wel­ten: von ange­nehm mild-säu­er­lich bis hin zu einer fast süß­li­chen Note. Durch die Fer­men­ta­ti­on ver­än­dert sich nicht nur das Aro­ma, son­dern auch die Tex­tur – die Schär­fe weicht einer sanf­ten, aro­ma­ti­schen Fri­sche, die Zwie­beln wer­den saf­ti­ger und bekömm­li­cher. In der Ukrai­ne gehört die­se Form der Halt­bar­ma­chung seit Jahr­hun­der­ten zum kuli­na­ri­schen All­tag, beson­ders in den Win­ter­mo­na­ten.

Zwiebel

Tra­di­ti­on in der Ukrai­ne

In der ukrai­ni­schen Küche haben fer­men­tier­te Gemü­se einen fes­ten Platz, und Kwa­she­ni Owot­schi – also fer­men­tier­te Zwie­beln – sind ein geschätz­ter Bestand­teil. Meist wer­den sie in einer ein­fa­chen Salz­la­ke ver­go­ren, ent­we­der pur oder zusam­men mit ande­rem Gemü­se wie Karot­ten, Roter Bete oder Weiß­kohl. Tra­di­tio­nell legt man die Zwie­beln, oft hal­biert oder gevier­telt, in gro­ße Stein­gut- oder Holz­ge­fä­ße, bedeckt sie voll­stän­dig mit Lake und lässt die Natur arbei­ten. Nach eini­gen Tagen beginnt die milch­sau­re Gärung, die den typi­schen Geschmack ent­ste­hen lässt. Ser­viert wer­den die Zwie­beln als Bei­la­ge zu Fleisch­ge­rich­ten, def­ti­gen Ein­töp­fen oder ein­fach zu fri­schem Brot.

Wie der Fer­men­ta­ti­ons­pro­zess funk­tio­niert

Der Fer­men­ta­ti­ons­pro­zess basiert auf Milch­säu­re­bak­te­ri­en, die von Natur aus auf der Ober­flä­che der Zwie­beln vor­kom­men. Kom­men die Zwie­beln in eine aus­rei­chend kon­zen­trier­te Salz­lö­sung, begin­nen die­se Bak­te­ri­en, die ent­hal­te­nen Zucker in Milch­säu­re umzu­wan­deln. Die­se Milch­säu­re wirkt als natür­li­ches Kon­ser­vie­rungs­mit­tel, schützt vor uner­wünsch­ten Mikro­or­ga­nis­men und ver­leiht den Zwie­beln ihre cha­rak­te­ris­ti­sche Säu­re. Gleich­zei­tig ent­ste­hen wert­vol­le pro­bio­ti­sche Kul­tu­ren, die sich posi­tiv auf die Ver­dau­ung aus­wir­ken kön­nen.

Zwiebel

Rei­fe­zeit und Hand­ha­bung der Glä­ser

Je nach gewünsch­ter Geschmacks­in­ten­si­tät lässt man Kwa­she­ni Owot­schi etwa sie­ben bis zehn Tage bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur ste­hen. Danach kön­nen sie kühl gela­gert wer­den und sind oft über vie­le Wochen hin­weg halt­bar. Wäh­rend der akti­ven Fer­men­ta­ti­on ent­ste­hen Gase, die bei Schraub­glä­sern regel­mä­ßig ent­wei­chen soll­ten, um ein Über­lau­fen zu ver­mei­den. Wer Bügel­glä­ser ver­wen­det, muss die­se in der Regel nicht öff­nen, da der Gum­mi­ring einen leich­ten Druck­aus­gleich ermög­licht. Noch kom­for­ta­bler sind spe­zi­el­le Fer­men­ta­ti­ons­auf­sät­ze oder Gär­auf­sät­ze – wie ich sie selbst nut­ze – die über­schüs­si­ge Gase auto­ma­tisch ent­wei­chen las­sen, ohne dass Luft ins Glas gelangt.

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Kwa­she­niO­wot­schi – fer­men­tier­te Zwie­beln aus der Ukrai­ne

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Zuta­ten

  • 2 kg Zwie­bel
  • 15 g Salz
  • 1 Stück Lor­beer­blatt optio­nal
  • 1 Stück Chil­li, Pfef­fer oder Kreuz­küm­mel optio­nal

Zube­rei­tungs­an­lei­tung

Zwie­bel vor­be­rei­ten

  • Die Zwie­bel schä­len und in fei­ne Rin­ge schnei­den. Ich habe dazu eine Rei­be benutzt, ansons­ten dau­ert das sehr lan­ge bei der Men­ge zwie­beln.

Zwie­bel sal­zen und zie­hen las­sen

  • Die Zwie­bel kom­men mit dem Salz in eine Schüs­sel und wer­den ca. 5 Minu­ten mas­siert, bis die Zwie­beln Saft zie­hen.
  • Die Mas­se noch 15 Minu­ten ste­hen las­sen.

Fer­men­ta­ti­on

  • Die Zwie­beln kom­men zusam­men mit den Gewür­zen in ein Glas. Die Lake kommt eben­falls hin­zu. Jetzt kommt ein Gewicht zum Beschwe­ren drauf, es kann ein spe­zi­el­les Glas­ge­wicht sein, oder ein ande­rer etwas schwe­re­rer Gegen­stand. Anschlie­ßend kommt der Deckelt drauf und das Gefäß kommt auf die Fens­ter­bank.
  • Je nach Glas soll­te täg­lich gelüf­tet wer­den. Bei Bügel­glä­sern und/ oder Glä­sern mit spe­zi­el­lem Fer­men­ta­ti­ons­ver­schluss ist das nicht not­wen­dig.
  • Die Zwie­beln soll­ten 7–10 Tage fer­men­tie­ren. Danach kön­nen sie geges­sen wer­den. Gela­gert wer­den sie anschlie­ßend im Kühl­schrank für meh­re­re Wochen.
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Verfasst von: essalavanessa

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