Ich bin total begeistert von der Idee der Powidła. Als ich davon gehört habe, musste ich sie einfach ausprobieren – und was soll ich sagen: Das Ergebnis ist eine echte Köstlichkeit! Besonders schön finde ich, dass mir erzählt wurde, dass sogar die Mutter meines Schwiegervaters diese Art der Zubereitung schon kannte. Es ist also nicht nur ein Rezept, das in Polen verbreitet ist, sondern auch in unseren Regionen Tradition hat. Powidła ist im Grunde ein reines Pflaumenmus oder eine Fruchtzubereitung ganz ohne zugesetzten Zucker – und das Ergebnis ist ein Aroma, das unvergleichlich intensiv ist.

Warum Powidła besser ist als herkömmliche Marmelade
Im Gegensatz zu klassischer Marmelade, bei der Zucker als Hauptbestandteil dient, lebt die Powidła ausschließlich von der natürlichen Süße perfekt gereifter Früchte. Wenn man wirklich vollreife Zwetschgen verwendet, braucht man überhaupt keinen Zucker. Die Früchte werden langsam eingekocht, und dabei passiert etwas besonderes: Der Geschmack der Zwetschgen vervielfacht sich regelrecht. Es entsteht eine unglaubliche Tiefe und Intensität – eine pure Geschmacksexplosion. Das Mus wird samtig und dunkel, und jeder Löffel schmeckt einfach nach purer, unverfälschter Frucht.
Geht das auch mit anderen Früchten?
Auch wenn Zwetschgen die klassische Basis für Powidła sind, lässt sich diese Methode grundsätzlich auch auf andere Früchte übertragen. Vor allem Steinfrüchte wie Aprikosen eignen sich hervorragend, weil sie ähnlich viel Fruchtzucker und Aroma mitbringen. Aber auch Äpfel oder Birnen können nach dem gleichen Prinzip schonend eingekocht werden. Wichtig ist, dass die Früchte wirklich reif sind – je mehr Sonne sie bekommen haben, desto weniger muss man nachhelfen. Bei Früchten mit weniger natürlicher Süße kann man je nach Geschmack etwas Dattelpaste oder wenige Löffel Honig ergänzen, aber das Grundprinzip bleibt gleich: pures Obst, langsam reduziert, für ein intensives, natürliches Ergebnis.

Zubereitung im Gusseisentopf oder Backofen
Traditionell wird Powidła im schweren Gusseisentopf zubereitet. Das hat einen einfachen Grund: Der Topf speichert die Wärme optimal und sorgt dafür, dass die Zwetschgen gleichmäßig einkochen können. Dabei wird immer wieder umgerührt, bis die Früchte ihre Flüssigkeit verlieren und eine dicke, samtige Konsistenz entsteht. Wer es bequemer mag, kann Powidła aber auch im Backofen zubereiten. Dabei gibt man die entsteinten Zwetschgen in einen ofenfesten Bräter und lässt sie mehrere Stunden bei niedriger (150 Grad) Temperatur schmoren – so muss man nicht ständig rühren, und die Früchte können langsam und schonend karamellisieren.
Gewürze und Verfeinerungen
Traditionell wird Powidła oft mit Zimt und Nelken verfeinert, manchmal gibt man sogar einen kleinen Schuss Pflaumenbrand oder Rum dazu. Diese Zutaten sorgen für noch mehr Tiefe und ein warmes, winterliches Aroma, das wunderbar zu dem intensiven Fruchtgeschmack passt. Allerdings sind diese Zugaben keineswegs notwendig – die Zwetschgen bringen auch pur genügend Geschmack mit. Ich selbst habe meine Powidła ganz bewusst ohne Alkohol eingekocht, weil ich die pure Fruchtigkeit liebe. Wer jedoch ein weihnachtlicheres Aroma mag, kann mit diesen Zutaten wunderbar experimentieren.

Gläser richtig sterilisieren
Damit die Powidła lange haltbar bleibt, ist das Sterilisieren der Gläser besonders wichtig. Dafür gibt es zwei bewährte Methoden:
- Backofen-Methode: Die sauberen Gläser und Deckel bei 120 °C für etwa 10–15 Minuten in den Backofen stellen. So werden sie gleichmäßig und zuverlässig sterilisiert.
- Heißwasser-Methode: Alternativ kann man die Gläser in einem großen Topf mit kochendem Wasser etwa 10 Minuten auskochen. Auch die Deckel dabei nicht vergessen.
Zutaten
- 3 kg vollreife Zwetschgen
- 1 TL Zimt oder eine Stange
- 2 Stück Nelken
Zubereitungsanleitung
- Die Zwetschgen waschen, entsteinen und in einen großen (Gusseisen) Topf geben. Dazu kommen die Gewürze und der Herd wird auf mittlere Hitze gestellt.
- So können die Zwetschgen im Topf langsam anfangen zu köcheln und Saft zu ziehen. Wenn die Zwetschgen köcheln wird die Hitze reduziert. Nun lässt man das Obst für 3–4 Stunden einkochen und rührt dabei alle 5–10 Minuten um, damit nichts reinbrennt.
- Am Anfang reicht es alle 10 Minuten einmal gut umzurühren, je fortgeschrittener der Prozess ist, umso öfter sollte gerührt werden.
- Die fertige Masse wird von den Gewürzen befreit und heiß in sauere Gläser abgefüllt. Die Powidła ist so mindestens ein Jahr haltbar. Guten Appetit!
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