Wenn wir in Mitteleuropa an indisches Essen denken, kommen uns sofort Worte wie Curry, Garam Masala oder sahnige Soßen in den Sinn. Doch die indische Küche ist viel mehr als das – sie ist ein gewaltiges Mosaik aus Gewürzen, Gemüse, Texturen und Traditionen, das sich von Region zu Region völlig verändert. In Südindien kocht man mit Kokos, Tamarinde und Reis, während im Norden Linsen, Ghee und Fladenbrote dominieren. Im Osten Indiens spielen Senföl und fermentierte Aromen eine Rolle, während der Westen oft mit süß-scharfen Mischungen überrascht. Was in Punjab auf den Tisch kommt, kennt man in Kerala oft gar nicht. Und andersherum. Gerade das macht die indische Küche so faszinierend – und überraschend für viele, die sie nur aus Restaurant-Menüs kennen.

Baingan Bharta ist ein wunderbares Beispiel für diese kulinarische Vielfalt. Es stammt ursprünglich aus dem Norden Indiens, insbesondere aus der Region Punjab, und gehört dort zu den ganz klassischen Alltagsgerichten. Im Zentrum steht die Aubergine, die über offenem Feuer oder im Ofen geröstet wird, bis sie weich und rauchig ist. Anschließend wird sie geschält, grob zerdrückt und mit Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Chili und wenigen, klaren Gewürzen in der Pfanne geschmort. Das Ergebnis ist kein aufwendiges Festtagsgericht, sondern ein aromatisches Seelenessen – perfekt zu Linsen oder Reis. Ohne Sahne, ohne Currysauce, ohne viel Tamtam. Und vielleicht gerade deshalb so besonders.


Zutaten
- 2 Stück mittelgroße Auberginen
- 1 EL Ghee oder ein neutrales Öl
- 1 Stück Zwiebel
- 2 Stück Knoblauchzehen
- 1 Stück Ingwer
- 3 Stück Tomaten
- 1 Stück rote Chili
- ½ TL Kreuzkümmelsamen
- ½ TL Koriandersamen
- 1 Stück Kurkuma
- ½ TL Garam Masala
- Eine Prise Salz
- eine Hand voll frischer Koriander
- 1 EL Zitronensaft frisch
Zubereitungsanleitung
- Den Backofen auf 180 Grad/ Umluft vorheizen. Die Auberginen mit einer Gabel einstechen und im vorgeheizten Ofen ca. 30–35 Minuten rösten.
- Die Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Kurkuma fein hacken und in Ghee andünsten. Hierzu kommen direkt die frischen Koriandersamen und der Kreuzkümmel und werden mit angeröstet, damit sie ihr volles Aroma entfalten.
- Anschließend kommen die geschnittenen Tomaten und die restlichen gemahlenen Gewürze dazu. Eventuell könnt ihr noch 2 EL Wasser zugeben und alles 5 Minuten einkochen lassen.
- Die Aubergine kommt aus dem Ofen, ihr lasst sie etwas abkühlen bevor ihr die Haut entfernt und das weiche Fruchtfleisch mit einer Gabel zerdrückt.
- Die Aubergine kommt mit in Den Topf und alles wird nochmal 4–5 Minuten unter rühren eingekocht, bevor es mit Zitronensaft verfeinert wird. Das Gericht wird traditionell als Beilage zu Reis oder Linsen serviert und mit Joghurt und frischen Koriander ergänzt.
Soeben gegessen! Schmeckt fantastisch. Vielen Dank für das Rezept:-).
Hallo Lora, ich freue mich so sehr! Danke dir. 🙂