Zucker kann man ganz einfach selbst herstellen – und zwar in einer vollwertigen, naturbelassenen Variante. Alles, was man dafür braucht, sind hochwertige Trockenfrüchte wie Datteln, Feigen, Maulbeeren oder auch Rosinen.

Welche Früchte eignen sich?
Diese süßen Früchte bringen von Natur aus reichlich Fruchtzucker mit und lassen sich, wenn sie vollständig durchgetrocknet sind, zu einem feinen Pulver vermahlen – ein wunderbarer Ersatz für industriellen Zucker. Die Voraussetzung: Die Trockenfrüchte müssen wirklich richtig trocken sein. Denn wenn sie noch zu weich oder leicht feucht sind, lässt sich kein Pulver herstellen – die Masse wird klebrig oder klumpt. Deshalb lohnt es sich, auch bereits gekaufte Trockenfrüchte noch einmal im Dörrgerät oder Backofen bei niedriger Temperatur weiterzutrocknen, bis sie wirklich brüchig und hart sind. Geeignet sind besonders:
- Datteln (v. a. Deglet Nour oder kleinere feste Sorten)
- Weiße oder schwarze Maulbeeren
- Feigen
- Rosinen oder Korinthen
- Getrocknete Bananenstücke (nicht frittiert)
Ist Zucker gleich Zucker?
Ja, irgendwie schon und dann auch wieder nicht. Was viele nicht wissen: Industrieller Zucker, ob aus Rübe oder Rohr, ist ein hochverarbeitetes Produkt. Während man den Ursprung einer Fruchtzucker-Variante noch klar erkennen kann, ist das bei weißem Haushaltszucker nicht mehr der Fall – er wurde chemisch extrahiert, gereinigt, mehrfach raffiniert und enthält keinerlei sekundäre Pflanzenstoffe mehr. Der selbst hergestellte Fruchtzucker aus Trockenfrüchten dagegen ist ein lebendiges Lebensmittel. Wer ihn in Rohkostqualitätbehalten möchte, sollte beim zweiten Trocknen darauf achten, dass die Temperatur nicht über 40 Grad steigt. So bleiben viele hitzeempfindliche Inhaltsstoffe erhalten. Die Trockenfrüchte können anschließend luftdicht aufbewahrt und bei Bedarf frisch gemahlen werden – so wie bei frischem Vollkornmehl auch.
Wie verwende ich den Zucker?
Verwenden lässt sich dieser selbstgemachte Zucker überall dort, wo man normalerweise weißen Zucker einsetzen würde – ob im Kuchen, im Müsli, im Gebäck oder für Desserts. Er bringt nicht nur Süße mit, sondern auch ein feines, fruchtiges Aroma, das je nach Sorte ganz unterschiedlich schmecken kann – mal karamellig (z. B. bei Maulbeeren), mal herb und kräftig (Feigen), mal mild und rund (Datteln). Meist reicht bereits eine etwas kleinere Menge als im Originalrezept vorgesehen, da die Süßkraft durch die natürliche Fruchtbasis sehr intensiv wirkt. In der Regel kann man ihn aber 1:1 als Zuckeralternative verwenden – und dabei ganz nebenbei den Nährstoffgehalt seiner Speisen ein kleines Stück aufwerten.


Zutaten
- 250 g Maulbeeren getrocknet
Zubereitungsanleitung
- Die Maulbeeren kann man meist schon getrocknet kaufen, genauso wie die Dattel oder die Feige. Allerdings sind diese meist nicht ganz trocken und somit eignen sie sich noch nicht zum herstellen einer Süße in Pulverform.
- Die Maulbeeren können im ganzen auf ein Blech gegeben werden, genauso wie Rosinen. Datteln, Feigen oder Aprikosen sollten vorher in kleine Stücke geschnitten werden. Am besten trocknet ihr die Früchte in der Sonne oder bei ca. 40 Grad über Nacht, damit alle Vitalstoffe erhalten bleiben.
- Die Früchte sollten vor der Weiterverarbeitung deutlich trockner sein als zuvor. So kommen sie in einen Mixer und werden zu feinem Pulver verarbeitet.
- So fülle ich das Pulver in ein luftdichtes Gefäß und verwende es zum süßen. Das Pulver ist mehrere Monate haltbar. Durch die Restfeuchtigkeit kann der Zucker fest werden, dann einfach nochmal durchmixen.





0 Kommentare