Heute möchte ich ein ganz besonderes Rezept mit euch teilen: einen traditionellen griechischen Semolina-Kuchen – auch bekannt als „Revani“. Dieses Dessert ist in Griechenland fest verwurzelt, oft getränkt in einem duftenden Sirup und serviert bei besonderen Anlässen oder einfach zum Kaffee. Ich freue mich sehr, euch meine persönliche Variante vorzustellen – denn wir machen den Kuchen ganz klassisch mit selbst hergestelltem Hartweizengrieß, wie man es früher gemacht hätte. Das ist nicht nur ein schönes Ritual, sondern verleiht dem Kuchen auch diese ganz typische, leicht körnige Textur, die ihn so besonders macht.


So stellst du den Grieß selbst her
Wenn du eine Getreidemühle zuhause hast, kannst du dir den Grieß ganz unkompliziert selbst mahlen. Stelle deine Mühle dafür auf eine gröbere Stufe ein – bei der Mockmill ist das zum Beispiel Stufe 5. Mahle nun Hartweizen, also Durumweizen oder Kamut, direkt frisch. Dabei entsteht ein goldgelber, körniger Grieß mit einer feinen, leicht unregelmäßigen Struktur – genau so, wie wir ihn für diesen Kuchen brauchen.
Wichtig: Bitte verwende wirklich Hartweizen, denn nur er bringt diese typische Grießtextur. Falls du gerade keinen zur Hand hast, kannst du auch zu Dinkel oder Weichweizen greifen – das Ergebnis wird ebenfalls lecker, aber eben etwas weicher und kuchenartiger, weniger körnig. Für das echte Revani-Gefühl empfehle ich dir aber Durum.

Was ist der Unterschied zwischen Hart- und Weichweizen?
Hartweizen – wie Durum oder Kamut – enthält mehr Kleber (also Gluten) und weniger Stärke als Weichweizen. Dadurch ist er fester in der Konsistenz, lässt sich nicht so fein mahlen und ergibt beim groben Mahlen diesen typischen Grieß. Außerdem hat Hartweizen einen etwas nussigeren Geschmack und eine wärmere Farbe – ideal für unsere griechische Kuchentradition.
Weichweizen, zu dem auch Dinkel, Einkorn oder klassischer Brotweizen gehören, ist hingegen weicher, lässt sich fein mahlen und ist ideal für Kuchen, Gebäck oder Brot. Seine Struktur löst sich beim Backen schneller auf, wodurch der Kuchen homogener und zarter wird – aber ohne die charakteristische Körnung, die wir hier eigentlich wollen. Deshalb gilt: Für echten Semolina-Kuchen bitte Hartweizen.
Süße nach Wahl: Ich nehme Honig!
Traditionell wird Revani mit weißem Zucker zubereitet, oft großzügig gesüßt und nach dem Backen in einem Zucker-Zitronen-Sirup getränkt. Ich habe mich bei meinem Rezept für Honig entschieden – nicht nur wegen des Aromas, sondern auch, weil ich Honig als nährstoffreiche, naturbelassene Süße schätze. Er passt wunderbar zum Grieß, verbindet sich schön mit den Mandeln und verleiht dem Kuchen eine angenehme Tiefe.
Wenn du möchtest, kannst du aber auch andere Alternativen verwenden: Dattelzucker, Kokosblütenzucker, Ahornsirupoder einfach deinen Lieblingssüßmacher. Die griechische Seele dieses Kuchens bleibt erhalten – Hauptsache, du machst ihn mit Liebe und genießt ihn in guter Gesellschaft.


Zutaten
- 500 ml Wasser
- 200 g Honig Waldhonig bei mir
- 100 g Butter
- 250 g Hartweizengrieß
- 2 Stück Eier
- 250 g Joghurt
Zubereitungsanleitung
- Den Honig mit dem Wasser in einen Topf geben und ca. 5 Minuten einkochen, bis ein zähflüssiger Sirup entstanden ist. Falls ihr eine Getreidemühle habt, kann in der Zwischenzeit das Getreide zu Grieß verarbeitet werden, falls nicht … dann könnt ihr euren Hartweizengrieß abwiegen.
- In einer Pfanne wird die Butter geschmolzen und der Grieß kommt dazu und wird ca. 2–3 Minuten geröstet, bis er herrlich nusszig durftet.
- In eine große Schüssel geben wir die Eier mit dem Joghurt und verrühren sie miteinander. Anschließend kommen der Sirup und der Grieß dazu.
- Aus diesen Zutaten wird ein cremiger Teig verrührt. Der Teig kommt in eine kleine Kastenform á 20cm x 8cm oder in eine andere beliebige kleine Form. Wie z. B eine Springform mit 20cm Durchmesser.
- Der Kuchen kommt nun für 25–30 Minuten bei 170 Grad Ober-/ Unterhitze in den Backofen und wird zuletzt mit etwas Honig und Nüssen serviert. Guten Appetit!
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