Ich liebe es, über den Tellerrand hinauszublicken – wortwörtlich. Mich fasziniert, wie Menschen in anderen Ländern kochen, backen, würzen und genießen. Jede Region hat ihre eigenen Schätze, Zutaten und Rituale – und gerade in der traditionellen Küche steckt so viel kulturelle Tiefe. Besonders spannend finde ich, wenn dabei Zutaten zum Einsatz kommen, die wir hierzulande ganz anders nutzen – oder manchmal kaum kennen. Genau so ging es mir mit Quinoa. Während wir in Deutschland Quinoa eher als Beilage oder Salatgrundlage kennen, wird in Peru schon seit Jahrhunderten damit gekocht – und sogar gebacken. Ein wunderbares Beispiel dafür ist die Tarte de Quinoa, die ich gestern ausprobiert habe. Und was soll ich sagen? Ich bin verliebt.


Quinoa – mehr als nur Superfood
Dass Quinoa ein echtes Kraftpaket ist, wissen mittlerweile viele: Es ist reich an Eiweiß, enthält alle neun essenziellen Aminosäuren, viele Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen und ist von Natur aus glutenfrei. Aber eignet es sich auch zum Backen? Tatsächlich ja – mit ein paar kleinen Besonderheiten. Quinoa wird meist als ganzes Korn verwendet, kann aber auch zu Mehl vermahlen werden. Im gebackenen Zustand bleibt es leicht nussig, etwas körnig und verleiht Gebäcken eine spannende Textur. Wichtig ist: Quinoa sollte wenn möglich vor dem Kochen oder Backen gründlich gewaschen werden, um Bitterstoffe (Saponine) zu entfernen. Beim Einsatz als Tarteboden – wie in diesem Rezept – wird Quinoa vorgekocht und anschließend weiterverarbeitet, was sie schön bindet und saftig macht. Für Menschen, die glutenfrei essen (müssen oder wollen), ist Quinoa eine wunderbare Alternative – vorausgesetzt, es wird mit ausreichend Bindung kombiniert, zum Beispiel mit Eiern oder pflanzlichen Alternativen.
Die Tarte de Quinoa – ein kulinarischer Gruß aus Peru
Die Tarte de Quinoa, wie sie auf Spanisch heißt, stammt aus den Andenregionen Perus – dort, wo Quinoa seit Jahrtausenden angebaut und geschätzt wird. Die Tarte hat dort viele Gesichter: Mal herzhaft mit Käse und Gemüse, mal süß mit Zimt, Früchten oder Kondensmilch. Häufig wird sie als einfaches Mittagessen, Picknick-Snack oder sogar als Frühstück serviert – und gerne auch kalt gegessen. Die Basis ist fast immer gekochte Quinoa, oft vermengt mit Eiern, etwas Käse oder Milchprodukten und aromatischen Zutaten. Sie ist nahrhaft, sättigend und wunderbar vielseitig – genau das liebe ich an diesem Gericht. Meine Version ist eine kleine Hommage an diese Tradition – mit einem Twist aus meiner Küche.


Zutaten
- 150 g Quinoa (roh) ca. 300g gekocht
- 3 Stück Eier (L)
- 80 g Honig
- 60 ml Milch oder Alternative
- 1 Msp. frische Vanille
- 1 TL Zimt
- 80 g gemahlene Mandeln
- 1 TL Backpulver
- 1 pr. Salz
- 50 g Rosinen oder Datteln, Feigen, Aprikosen
Zubereitungsanleitung
- Zuerst waschen wir den Quinoa gründlich und bereiten ihn mit der doppelten Menge an Wasser zu.
- In der Zwischenzeit schlagen wir die Eier mit der Prise Salz und dem Honig schaumig, ca. 5 Minuten sind ausreichend.
- Jetzt kommt die frische Vanille, der Zimt, die Milch, das Backpulver, die gemahlenen Mandeln und der etwas abgekühlte gekochte Quinoa dazu. Ich habe noch 50g Rosinen dazugeben, das ist allerdings optional, oder ihr verwendet klein geschnittene Datteln oder Feigen. Auch etwas Orangenabrieb macht sich sehr gut in der Tarte de Quinoa
- Die Zutaten werden vorsichtig miteinander vermengt, nur solange bis sich alle Zutaten miteinander verbunden haben. Die Masse kommt nun in eine Springform mit 20cm Durchmesser. Die Form habe ich vorher gefettet und mit gemahlenen Mandeln benetzt.
- Die Tarte wird nun bei 180 Grad/ Ober- Unterhitze für ca. 35–40 Minuten gebacken. Am ende habe ich sie mit Honig, gepufftem Quinoa, gemahlenen Mandeln und ein paar Rosinen dekoriert.
Die Tarte ist total lecker 😋😍 Ich habe sie heute nach gebacken. Sie ist fluffig und schmeckt wie Nusskuchen. Super nach zu backen.
Das freut mich so sehr! Liebe Grüße